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Todtmoos Wallfahrtskirche

Todtmoos ist einer der bedeutendsten Marienwallfahrtstätten im südwestdeutschen Raum und darüber hinaus bis ins Elsaß und in die Nordschweiz. Seit mehr als 700 Jahren kommen Menschen aus nah und fern hierher gepilgert, um ihre Anliegen vor das Gnadenbild zu bringen. Über zahlreiche Wunder nach Anrufung “Unserer Lieben Frau von Todtmoos” wird in alten Pilgerbüchern berichtet.

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Todtmoos selbst hat sich rund um dieses religiöse Zentrum herum entwickelt und ist mit ihm von Anbeginn an innig verbunden. Das Ortsbild wird dominiert von der Wallfahrtskirche "Unserer Lieben Frau von Todtmoos" mit den ihren Anstieg säumenden Wallfahrtsständen und dem Pfarrhaus. Die imposante Größe dieser beiden Gebäude veranschaulicht die Bedeutung der Wallfahrt für die Gemeinde. Die barocke Kirche auf dem Schönbühl ist die Pfarrkirche der römisch-katholischen Kirchengemeinde Todtmoos und eine Wallfahrtskirche, zu der bis heute zahlreiche Wallfahrer kommen. Sie gehört zur Seelsorgeeinheit Todtmoos-Bernau im Dekanat Waldshut der Erzdiözese Freiburg.

Fast fünf Jahrhunderte lang gehörte die Pfarrei zur Benediktinerabtei St. Blasien und wurde von einem Priorat des Klosters betreut. Heute ist im Todtmooser Pfarrhaus ein Konvent des Paulinerordens für die Pilger und für die Seelsorgeeinheit Todtmoos-Bernau zuständig.

Wallfahrtskirche und Pfarrhaus beherrschen als bedeutendste Bauwerke das Todtmooser Ortsbild. Über den Anstieg zur Kirche, vorbei an den historischen Devotionalienständen, gelangt man durch das sog. „Vorzeichen“ in den Innenraum des Gotteshauses. Der Blick fällt sofort auf das Gnadenbild über dem Hochaltar.

Die Gestaltung des Deckengewölbes mit seinem filigranen Stuck, die Altäre und Kanzel sowie die Decken- und Wandgemälde entstanden hauptsächlich in der Barockisierungsphase von 1770 bis 1778. Eine weitere bedeutende Veränderung erfuhr die Kirche bei der Erweiterung 1927 mit Anbau der Seitenschiffe und des Glockenturms. Alt und neu wurden harmonisch miteinander verbunden; die Originalmotive der Fassadenmalerei aus der Renaissancezeit unterstreichen den einheitlichen Charakter des Gesamtbauwerks. Die an Bau und Innenausstattung beteiligten Künstler und Bauleute waren weithin geschätzte Fachleute, die an vielen Sakral- und Profanbauten der näheren und weiteren Umgebung mitwirkten (Baugeschichte).

Eigens für das Gnadenbild konzipiert ist der Aufbau des Hochaltars. Auf prächtigem Thronus, den Vorhang des Baldachins zurückgeschlagen, erscheint die gekrönte Darstellung der in Schmerz versunkenen Pietà. Von dieser Holzplastik, vermutlich aus der Zeit um 1390, sind nur die Häupter Mariens und ihres dornenbekrönten Sohnes zu sehen. Die Skulptur selbst ist mit nach den Farben des Kirchenjahres wechselndem Mantel und Schleiertuch bekleidet, um Schäden durch einen nicht mehr bekannten Brand zu überdecken. Die kostbaren und aufwändig gearbeiteten Ornate sind Ausdruck besonderer Anliegen und Danksagungen ihrer Spender.

Die Altar- , Wand- und Deckenbilder stellen fast ausnahmslos Szenen aus dem Leben und Wirken Mariens dar und wurden als Rahmen mit Bezug auf die Patronin der Kirche ausgewählt.

In der rechten Seitenkapelle (Blasiuskapelle) befindet sich das Wandgemälde mit der Darstellung der Gründungslegende, darunter eine Inschrift mit den wichtigsten Daten zu Bau und Wallfahrt. Gegenüber in der Annakapelle eine Nachschöpfung eines von Herzog Karl V. von Lothringen gestifteten Silberantependiums (heute in Wien im Kunsthistorischen Museum). Der kaiserliche Feldherr stiftete sie als Einlösung eines Gelöbnisses, nachdem er 1678 in kühnem Marsch über den Schwarzwald mit seiner Armee Todtmoos durchquerte. Dabei versprach er der hiesigen Gottesmutter die kostbare Votivgabe, wenn er die französischen Truppen bei Rheinfelden zurückdrängen und die Stadt entsetzen könne. Eine beleuchtete Diaschautafel der Silbertafel in Originalgröße befindet sich im Todtmooser Heimatmuseum.

Untrennbares Element und Grundlage des Raumkunstwerks der Barockzeit waren die Stuckaturen. Zusammen mit den zarten Pastellfärbungen und den Goldauflagen betonen sie die Raumstrukturen, bilden Profilrahmen um Decken- und Wandgemälde und verbinden die gesamte Ausstattung zu einer Einheit. Die ausführenden Stuckmeister waren beide aus der berühmten Wessobrunner Künstlerschule hervorgegangenen. Die Empore wird beherrscht vom neubarocken Gehäuse des immer wieder erweiterten Orgelwerks. Heute können die 3333 Pfeifen in 48 Registern über 3 Manuale und Pedal gespielt werden.

Die Glocken, angeschafft anlässlich des Turmbaus 1927, mussten im Krieg 1942 abgeliefert werden. Im Dachreiter befinden sich noch 2 historische Glocken von 1627 und 1835. Das heutige Geläut aus den fünfziger Jahren umfasst in harmonischem Klang 6 Glocken in a, c, d, f, g und a.

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